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#62 „Nicht-onkologische Hämatologie” mit Dr. Leila Koscher

#62 „Nicht-onkologische Hämatologie” mit Dr. Leila Koscher

44m 49s

„Benigne“? Dieser Begriff wird der Lebensrealität wahrhaftig nicht gerecht. Dr. Leila Koscher, Leitung der hämatologischen Sprechstunde und -Ambulanz der Abteilung Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie am Universitätsklinikum Frankfurt /Main, weiß natürlich, dass die Onkologie-Patienten akut krank sind. Kinder mit chronischen Hämoglobinopathien kommen „leiser“ daher, doch der oft verwendete Ausdruck „benigne Hämatologie“ passt nicht für diese Patientengruppe.

Eltern und Patienten müssen oft erst einmal Verständnis für Sichelzellerkrankung oder Thalassämie entwickeln. Wer begreift schon ohne Weiteres, dass der vermeintlich gesunde Säugling nach dem positiven Befund im Neugeborenen-Screening nun täglich Penicillin nehmen soll? Beziehung aufzubauen hilft bei der Akzeptanz prophylaktischer Maßnahmen, damit das akute...

#61 „unrare.me: gemeinsam neue Wege finden” mit Prof. Dr. Lorenz Grigull

#61 „unrare.me: gemeinsam neue Wege finden” mit Prof. Dr. Lorenz Grigull

44m 18s

„Seltenes Ich“, so könnte man die Initiative bezeichnen, für die Prof. Dr. Lorenz Grigull, Leiter des Zentrums für seltene Erkrankungen ZSEB in Bonn, sich begeistert. Gleichzeitig bedeutet unrare.me: „Mach mich weniger selten“. Beides stimmt. Es geht darum, Menschen und Wissen zusammenzubringen. Um Patienten, die von Arzt zu Arzt gehen, aber keine passende Diagnose erhalten. Die Unterstützung und Gleichgesinnte suchen bei seltenen oder chronischen Krankheiten: Experten, Spezialtherapien, Selbsthilfegruppen.
Es könnte schneller und besser geholfen werden, aber bisher ist „Detektiv Zufall“ zu oft im Spiel. Den Zufall möchte unrare.me mit Schwarmintelligenz überlisten. Die App lädt Patienten, Ärzte, Therapeuten ebenso wie Forschende ein,...

#60 „Niederlassung statt Klinik” mit Dr. Kristina Heyt

#60 „Niederlassung statt Klinik” mit Dr. Kristina Heyt

40m 0s

„Die eigenen medizinischen Vorstellungen umsetzen und genau die Medizin machen, die man machen möchte“, das ist für Dr. Kristina Heyt, Pädiaterin mit eigener Praxis in Stuttgart, einer der vielen Vorteile der Arbeit in einer Niederlassung. Flexibilität und relativ geregelte Arbeitszeiten können durchaus attraktiv sein, macht die dreifache Mutter deutlich. Was wäre das Gesundheitssystem ohne die Basisversorgung durch Kinderarztpraxen?
Wie bekommt man einen Kassensitz und gründet Einzelpraxis oder BAG? Lohnt es sich trotz Personalverantwortung und wie steht es um „Abrechnungshorror“ und „IT-Chaos“? Das Fachpersonal zu qualifizieren, macht gleich mehrfach Sinn, lautet eine Empfehlung von Dr. Heyt. Viele Aufgaben lassen sich so...

#59 „Jungenmedizin” mit Dr. Esther Maria Nitsche

#59 „Jungenmedizin” mit Dr. Esther Maria Nitsche

46m 8s

„Ich hätte gern mal ein bisschen mehr Zeit mit dir.“ Ein solcher Satz, wenn ein Jugendlicher wegen Halsschmerzen in die Praxis kommt, kann die Einladung zur J1 sein. Dr. Esther Maria Nitsche, Neonatologin, Endokrinologin und Diabetologin mit Praxis in Lübeck ist sich sicher, dass in der von weiblichen Bezugspersonen geprägten Welt viele Jungenfragen unbeantwortet bleiben. Körperlänge und -behaarung, Barrieremethoden, Gynäkomastie, Genitalgröße und form: Social media spielen dabei eine „ganz unglückliche Rolle“.

Sie wirbt dafür, Jungen als unterversorgte Patientengruppe mehr in den wissenschaftlichen und präventiven Fokus zu nehmen. Das beginnt bei den frühen U-Untersuchungen schon mit dem Blick in die Windel...

#58 „Umgang mit Medien” mit Peter Holnick

#58 „Umgang mit Medien” mit Peter Holnick

46m 44s

„Influencer ist momentan der größte Berufswunsch in der Grundschule“ und Kinder tauchen immer früher in die Influencer-Welt ein. Diesen Trend beobachtet Peter Holnick, Geschäftsführer des Instituts für Medienpädagogik und Kommunikation des Landes Hessen, seit einigen Jahren. Im Gespräch mit Axel Enninger packt er hilfreiche Tipps für Eltern, Schule und Arztpraxis aus seinem pädagogischen Koffer.

Wie vermittelt man, dass Medien ein Geschäft sind? Wie reagieren, wenn viel zu kleine Kinder Ballerspiele oder Pornos schauen? Helfen feste WLAN-Zeiten oder Verbote? Frühzeitig über Medien sprechen lernen und Kinder Schritt für Schritt in die Medienwelt begleiten, empfiehlt er Erziehungsberechtigten. Medienkompetenz entsteht fast nebenbei, wenn...

#57 „Idiopathisches nephrotisches Syndrom – iNS” mit Prof. Dr. Lutz T. Weber

#57 „Idiopathisches nephrotisches Syndrom – iNS” mit Prof. Dr. Lutz T. Weber

53m 51s

„Es kommt ‚über Nacht‘, dass die Ödeme auftreten.“ Ein Streifentest mit Spontanurin ist dann schnell gemacht, beschreibt Prof. Lutz Weber, Leiter der Pädiatrischen Nephrologie an der Uniklinik Köln, das einfache Vorgehen, wenn Schwellungen an Füßen, Genitalien oder im Gesicht entstehen. Klinische Zeichen, typisches Alter und hohe Albuminausscheidung – dann ist es Zeit, an Spezialisten zu überweisen. Das iNS ist selten, doch Komplikationen sind möglich. Diagnostik und Therapie sollten rasch beginnen. Sprechen die kleinen Patienten auf Steroide an, ist die Prognose günstiger. Welche Ansätze gibt es, mit weniger Kortison auszukommen, um die Nebenwirkungen zu reduzieren? Wie können Familien unterstützt werden, die...

#56 „Depression” mit Prof. Dr. Oliver Fricke

#56 „Depression” mit Prof. Dr. Oliver Fricke

47m 51s

„Eine gute internale Kontrollüberzeugung“ ist das, was gesund hält. Für Prof. Dr. Oliver Fricke, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut und Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie am Klinikum Stuttgart, bedeutet das, sich Dinge vornehmen können, die man ziemlich sicher schaffen kann und sie dann tatsächlich zu tun. Selbstwirksamkeit, Selbstwert, Umgang mit Herausforderungen müssen sich durch soziale Kontakte aber erst entwickeln, erfährt Moderator Dr. Axel Enninger. Kein Wunder also, dass Depressionen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Zeit zugenommen haben.

Typische Zeichen sind Mattheit, Anhedonie und sozialer Rückzug, aber auch kognitive Symptome und unspezifische Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen treten...

#55 „Fieber nach Tropenaufenthalt” mit Dr. Jonathan Remppis

#55 „Fieber nach Tropenaufenthalt” mit Dr. Jonathan Remppis

45m 56s

„Ja, Sie müssen gucken!“, lautet die klare Aussage von Dr. Jonathan Remppis, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin der Kinderklinik in Tübingen und dem Institut für Tropenmedizin, Reisemedizin und Humanparasitologie. Natürlich haben die meisten fiebernden Kinder nach einem Tropenaufenthalt nur eine banale Infektion, aber Malaria muss immer zusätzlich ausgeschlossen werden. Sie ist potenziell lebensbedrohlich, das Ergebnis muss schnell kommen. Goldstandard ist nach wie vor der „dicke Tropfen“. Antigentests haben ihren Stellenwert für die ersten Stunden.

Was ist zu berücksichtigen für Typhus, Tollwut und Amöben? Wo werden Westnil-Fieber und Dengue künftig zum Problem? Bei Patienten der Gruppe „visiting friends and relatives“ gilt...

#54 „Noch mehr Ernährungsmythen” mit Dr. Axel Enninger

#54 „Noch mehr Ernährungsmythen” mit Dr. Axel Enninger

53m 40s

„Liebevolle Hartnäckigkeit“ ist das Credo des Stuttgarter Kinder-Gastroenterologen Dr. Axel Enninger bei kleinen „Picky Eaters“. In der Live-Aufzeichnung vom consilium-Kongress in Mannheim stellt er sich zum zweiten Mal den Fragen von Dr. Nibras Naami, dem Host des Podcasts „Hand–Fuß–Mund“. Nach den wichtigen ersten 1.000 Tagen kann ein Kinderkörper einseitige Ernährung zwar eine Weile kompensieren, doch mittelfristig müssen Eiweiß und Eisen, Kalzium und Co. wieder stimmen. Ein Erfolgsrezept kann ein strukturierter Tagesablauf sein, gemeinsam einkaufen, Kinder mitbestimmen und bei der Zubereitung helfen lassen. Mit gemeinsamen Mahlzeiten wird „Essen mehr als Nahrungsaufnahme!“
Pädiatern liegt Kindergesundheit am Herzen, und eine Grundlage dafür ist...

#53 „Anorexia nervosa” mit Prof. Dr. Beate Herpertz-Dahlmann

#53 „Anorexia nervosa” mit Prof. Dr. Beate Herpertz-Dahlmann

55m 11s

Influencer, vegane Ernährung, Leistungssport. Wie die ständige Beschäftigung mit dem Essen auch begann: Eltern sollten ernst genommen werden, wenn sie sich Sorgen um den Gewichtsverlust ihres Kindes machen. Anorexia nervosa ist in der Corona-Zeit häufiger geworden, die Betroffenen jünger. Früherkennung und Nachsorge sind wichtige pädiatrische Aufgaben, betont leidenschaftlich Prof. Dr. Beate Herpertz-Dahlmann, Seniorprofessorin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters in Aachen.

Die langjährige Expertin empfiehlt, nicht nur auf den BMI, sondern auch auf die Dynamik zu achten. Gewichtskontrollen sind wichtig, um schwerwiegenden Folgen für Gehirn, Stoffwechsel und Knochen vorzubeugen. Die gravierenden Risiken und Komorbiditäten können...